Island extrem - Leben am Gletscher (2)
Teil 2
Lust auf neue Wege? Dann ab nach Island
Die Insel ist das perfekte Ziel für alle, die Traumziele jenseits des Übertourismus suchen. Die fast menschenleere Insel bietet alles, was man für einen erfüllten Urlaub braucht. Ich habe im schönsten Hotel der Insel gewohnt, physische Grenzen bei der Gletscherwanderung überwunden und die völlige Entschleunigung erlebt. Die Insel hat mich so gefesselt, dass ich meinen Alltag komplett vergessen habe.
Jenseits vom Übertourismus
Meine persönlichen Island-Highlights, jenseits des Übertourismus, zeige ich Euch heute. Kurze Einblicke in einen kleinen Teil der wunderbaren Insel. Für Fans des rauen Nordens oder solche, die es spätestens nach diesem Post werden. Wenn Ihr den ersten Teil der Serie verpasst habt, klickt unbedingt hier: Island extrem - Leben am Gletscher (1). In diesem Post zeige ich Euch alle Island-Highlights rund um den Golden Circle.
Island = Aktivreise
Die schönste Art, die Insel zu entdecken, ist aktiv. Island ist perfekt für Menschen, die gerne einen Urlaub voller Aktivitäten verbringen möchten. Wir haben uns neben den Wanderungen für eine Offroad-Jeeptour und eine Gletschertour entschieden. Intensiver kann man die Insel nicht erleben.
Gletscherwanderung
“Feste, schwere Schritte, die die Zacken tief ins Eis hacken”
Das ist die Vorgabe unserer Bergführerin für die nächsten vier Stunden. Und natürlich immer hinter ihr her, denn die Gefahr, in eine der Gletscherspalten zu stürzen, ist für Laien groß. Gletscher in Island sind wunderschön und zugleich gefährlich. Ohne Sicherheitsausrüstung und erfahrenen Guide, der sich am Gletscher auskennt, ist keine sichere Begehung möglich. Je nach Jahreszeit sind die Eisfelder nicht sonderlich dick und entsprechend instabil.
Tiefes Blau - und Licht am Ende des Tunnels
Bei einer Gletscherwanderung darf natürlich eine Eishöhle nicht fehlen. Viele sind lebensgefährlich und dürfen nicht betreten werden. Sind sie sicher, dann ist es ein unfassbares Erlebnis. Das Zusammenspiel aus Licht und den verschiedenen Eisschichten ist atemberaubend.
Immer den Berg hinauf
Bewaffnet mit Spitzhacke und Steigeisen geht es auf den Gletscher
Die Gletscher sind nicht einfach zu besteigen. Es geht steil und stetig den Berg hinauf. Aktive Eisflächen treffen auf entspannte Eisflächen. Der Aufstieg ist nur mit einem Gletscherführer und mit Steigeisen und Pickel machbar. Gletscher sind unberechenbar, da man Spalten oft nicht sehen kann.
Der Aufstieg ist mühsam, und die Kälte habe ich nach vier Stunden ganz schön gespürt.
Jedoch lassen die Kulisse und der Ausblick alle Mühe und Kälte ganz schnell vergessen
„Schlechtes Wetter? Warte fünf Minuten!“
Nirgendwo ändert sich das Wetter schneller als auf Island. Wir sind bei bedecktem Himmel und leichtem Regen gestartet und wurden auf dem Gipfel mit strahlendem Sonnenschein belohnt.
Gipfelglück - unbezahlbar
Wenn man am Ziel steht und den freien Blick auf den Gletscher und das Tal hat: unbezahlbar.
Unser Expedition haben wir über Troll Expedition gebucht. Absolute Empfehlung! Freundlich, individuell und sehr professionell.
Wie sehr taut der Gletscher?
Das ist die Frage, um die sich vieles in Island dreht. Dramatische Veränderungen sind klar erkennbar, unklar ist, ob es am aktiven Vulkan unter dem Gletscher oder an der globalen Erwärmung liegt.
Eines jedoch ist gewiss: Der Gletscher schmilzt, und so wie jetzt wird Island nicht mehr lange bestehen. Ein Grund mehr, die Insel zeitnah zu besuchen
Hier kommt Ihr zum Gletscher auf unserer Google-Reisekarte.
Diamond Beach und Jökulsárlón See
Jökulsárlón See - stetig im Wandel
Der See Jökulsárlón ist der bekannteste und größte Gletschersee in Island. Er ist berühmt für die auf ihm treibenden Eisberge, die eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen können. Die Eisberge kommen von der Gletscherzunge. Sie tauen, stürzen ab, nehmen den Weg durch den See zum Meer.
Vom Gletscher in den See, dann ins Meer und zurück an den Strand = Diamondbeach
Die Eisberge werden aus dem See ins Meer gespült und am schwarzen Basaltstrand abgelagert. Das Ergebnis ist einmalig.
Ein pechschwarzer Strand, dekoriert mit kristallklaren Eisbrocken, welche von den Wellen dort angespült werden.
Der schönste Strand der Welt
Die Größe der Eisklumpen ist ganz unterschiedlich und variieret von klein bis mehrere Meter in Umfang und Höhe. Die Oberfläche der Eisklumpen ist durch den Kontakt mit dem Meerwasser glatt geschliffen und so wirken sie wie riesige Diamanten.
Hier kommt Ihr zum Diamond Beach auf unserer Google-Reisekarte.
Fakten rund im Island:
Unsere Reisekarte: Wir haben die markierten Punkte der südlichen Hälfte bereist.
Anreise:
München-Reykjavik (Direktflug), Flugdauer knappe vier Stunden mit Icelandair.
Autoverleih:
Die Auswahl ist riesig und die Angebote sind fast deckungsgleich. Wir haben uns für einen etwas günstigeren Anbieter außerhalb des Flughafens entschieden. Wichtig war uns Allrad-Antrieb. Die Auswahl habe ich über Rentalcars.com getroffen.
Unsere Reisezeit:
Anfang März.
Unterkünfte
Room with a View in Reykjavik: Das Hotel liegt mitten in der Innenstadt. Alles da, was man braucht, gute öffentliche Parkmöglichkeiten in der Nähe und freundliches Personal. Wir hatten einen sehr schönen Blick aus unserem Zimmer im fünften Stock.
Fosshotel Glacier Lagoon
Die perfekte Unterkunft, wenn Ihr eine Gletschertour plant.
Umi Hotel
Sehr schönes Hotel mitten in der Natur. Kleine, aber sehr geschmackvolle Zimmer und exzellentes Essen. Leider konnten wir das Hotel kaum genießen, da wir um 20 Uhr eingecheckt und morgen um fünf Uhr das Hotel verlassen haben. Statt Frühstück gab es eine echt gute und frisch zubereitete Lunchbox. Super Service für diese Uhrzeit. Absolute Empfehlung.
The Retreat - phänomenales Hotel und Thermal-Spa
Ich mache es kurz: das schönste Hotel seit ganz, ganz langer Zeit. Hochpreisig und extrem entspannt. Das isländische Hotel „The Retreat at Blue Lagoon“ steht für Entspannung, Ruhe und eine ganz besondere Naturerfahrung. Ziel des Hotels ist es, schon beim Betreten der Eingangshalle den Puls zu verringern. Und das gelingt. Wir kamen nach acht Stunden Autofahrt im Hotel an und fühlten uns sofort entspannt und wahnsinnig willkommen. Auch trotz unserer sehr speziellen Island-Adventure-Outfits (Thermohose, Wanderstiefel und Daunenjacke). 62 Suiten, die einfach purer Luxus sind und doch sehr, sehr zurückhaltend. Es ist eines der außergewöhnlichsten Hotels am Rande der Welt. Vor dem Fenster liegt die Blue Lagoon wie flüssiger Nebel und fängt einen komplett ein.
Harbor View Cottages sind kleine Tiny-Häuser, ca. 15 Minuten vom Flughafen und 40 Minuten vom Stadtzentrum von Reykjavik entfernt. Offiziell ist das Cottage für vier Erwachsene geeignet. Ich fand es mit zwei Personen schon sehr gut gefüllt. Wir sind nachts angekommen und haben es morgens um vier Uhr wieder verlassen, daher ist es schwer, mehr dazu zu sagen. Alles war sehr sauber, gute Betten, sehr funktionell.
Noch ein Grund, schnell wieder nach Island zu reisen
Die Nordlichter haben wir verpasst, darüber bin ich fast ein bisschen froh. Somit haben wir einen handfesten Grund zurückzukehren und Island erneut zu erleben.
In Island haben wir auch eine meiner liebsten Kosmetikmarken besucht und durften bei BIOEFFECT hinter die Kulissen schauen. Klickt Euch unbedingt in den Blog Post Transparenz - mein Besuch bei BIOEFFECT in Island. Wenn Euch Island gefällt, dann ist das ein ganz spannendes Label für Euch. Im Rahmen dieses Besuches ist auch der folgende Film mit mir entstanden, mit phantastischen Drohnenaufnahmen und Filmimpressionen aus Island.
Team Island
Die Reise habe ich mit meinem Sohn Felix (18) unternommen. Felix ist Filmemacher, und er hat mit mir auf Island zwei Projekte umgesetzt. Acht Tage Island, acht Tage Roadtrip und fast jeden Tag eine andere Unterkunft. Felix hat die Reise geplant, die schönsten Plätze rausgesucht und die Highlights der Reise gefilmt. Immer mit vollem Körpereinsatz (siehe Foto oben).
Was uns verbindet, ist die Liebe zur Natur und der Wille, unberührte und besondere Plätze zu finden. Und eine ganze Menge Humor. Und den braucht man, wenn man acht Tage auf engstem Raum miteinander verbringt, seine Koffer nachts erschöpft ins Hotel schleppt und morgens im Dunkeln das Hotel verlässt, Mahlzeiten zu 95% in Tankstellen einnimmt, den schlimmsten Orkan der letzten Jahrzehnte erlebt und 99% der besuchten Orte nicht aussprechen kann.
Hier kommt Ihr zum ersten Teil der Reise
Euer Beate
Euch interessiert der Norden? Dann schaut mal bei BeFifty in Schottland und auf den Lofoten vorbei.
kb