Let Me Entertain You
Ein glamouröser Titel für einen holprigen Start in den Januar. Zweimal lag ich dieses Jahr schon flach, so dass ich optimistisch bin, die Infektthemen 2024 erfolgreich abgearbeitet zu haben.
Die gute Nachricht
Ich habe sozusagen hauptberuflich das gesamte TV- und Streaming-Angebot durchforstet, sorgfältig gesichtet und zeige Euch heute meine Perlen der medialen Unterhaltung. Meine Liste für alle, die ein bisschen Ablenkung abseits des Mainstreams brauchen. Ganz persönliche Empfehlungen. Enjoy!
Spuren des Bösen - 3sat-Mediathek
Um was geht es? Verhörspezialist Richard Brock läuft ins offene Messer. Brisante Mischung aus Beziehungsdrama, Schizophrenie und Mord. Überzeugend gespielt von Heino Ferch, Mavie Hörbiger, Julia Koschitz und Johannes Rink.
Hier zu sehen: Bis 31.1.24 in der 3sat-Mediathek.
Rheingold - ein Spielfilm von Fatih Akin
Worum geht es? Fatih Akin verfilmt die Biographie des Rappers Xatar. Akin beginnt seinen Film mit der Flucht von Giwars kurdischen Eltern aus dem Iran über den Irak und Frankreich nach Deutschland.
“Die ersten Erinnerungen an mein Leben sind die Erinnerungen an den Knast”.
Der Vater, ein bekannter Komponist, verlässt die Familie wegen einer jüngeren Frau. Giwar gerät auf die schiefe Bahn, schmeißt die Schule, dealt, gerät in die Fänge der Mafia und landet nach einem spektakulären Goldraub im Knast, wo er sein erstes Album aufnimmt. Spannende Story, sehr gut gespielt. Absolut sehenswert. Habe ich schon dreimal gesehen, 100% mein Genre.
Rheingold könnt Ihr aktuell auf WOW streamen.
Ein ganzes Leben - Verfilmung des Jahrhundertromans
Der Film hat mich bei seiner Premiere im November sehr berührt. Er braucht nur wenige Worte, um das Drama in den österreichischen Alpen zu erzählen, und gerade diese Wortkargheit in Kombination mit der Kraft der Bilder fesselt besonders.
Das Leben akzeptieren so wie es ist
Es geht um eine Liebe, die viele Jahre bis zum Lebensende währt, um das karge Leben, um Unglück und Glück und um die Frage, wie viel ein Mensch entbehren kann. Eine großartige Verfilmung des Bestellers “Ein ganzes Leben” von Robert Seethaler. Die Leinwandadaption erzählt vom entbehrungsreichen Leben des Andreas Egger, der im 20. Jahrhundert in einem österreichischen Alpendorf mehr als ein Unglück ertragen muss. Kategorie must see!
Läuft aktuell im Kino. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, schaut Euch den Film unbedingt im Kino an. Die Bilder sind fantastisch und die große Leinwand ist definitiv ein Gewinn.
Tage, die es nicht gab
Unfall, Selbstmord oder Mord? Im Mittelpunkt der österreichischen TV-Serie stehen vier Frauen, die sich seit der Schulzeit kennen. Als eine Kommissarin beginnt, ungeklärte Todesfälle aus der Vergangenheit neu aufzurollen, wird den Frauen der trügerische Mantel des Schweigens entrissen und sie müssen sich den Geheimnissen der Vergangenheit stellen. "Tage, die es nicht gab" ist eine spannende Fernsehserie. Besonders gefallen hat mir das Zusammenspiel der vielschichtigen Charaktere, die alle in einer Welt gefangen sind. Zu sehen, wie am Ende alles anders kommt als geplant, macht die Serie spannend und gleichzeitig in gewisser Weise sehr realitätsnah.
Der Dokumentarfilm Berlin Bouncer erzählt die Geschichten von drei legendären Türstehern aus Berlin: Frank Künster, Smiley Baldwin und Sven Marquardt. Alle drei hat David Dietl über Jahre hinweg mit der Kamera begleitet und interviewt.
"Ick fahr' immer noch gern in die Nacht."
Ihre Perspektiven und Anekdoten werfen einen Blick hinter die Kulissen und beleuchten die verschiedenen Veränderungen im Nachtleben der Hauptstadt von der Wende bis heute. Und es geht auch um das Älterwerden von Menschen, die sich auch mit 50 und mehr noch in einer Kultur bewegen, in der das Älterwerden früher nicht vorgesehen war. Ich mag den Dokumentarfilm sehr, natürlich auch, weil ich kurz nach dem Mauerfall in Berlin gelebt und die Szene miterlebt habe.
Wo zu sehen? Amazon Prime.
Freue mich, wenn etwas für Euch dabei ist.
Eure Beate
Foto: Quirin Siegert / kb