ICEHOTEL - einmalig, nicht kopierbar und einfach ein Erlebnis!
Das ICEHOTEL zählt mit zu den teuersten Hotels der Welt - es wird jedes Jahr aus ca. 5.000 Tonnen Eis und ca. 30.000 Tonnen Schnee neu erbaut! Für mich ist es mein persönliches "Hotel on the rocks" - nur viel cooler. Mitten im schwedischen Naturschutzgebiet.
Gefühlt steht das ICEHOTEL am Ende der Welt. 200 km vom nördlichen Polarkreis entfernt. Dort, wo sich im Januar die Sonne maximal zwei Stunden pro Tag sehen lässt, Temperaturen um -30 Grad im Winter keine Seltenheit sind und Elche und Rentiere zum Straßenbild gehören wie bei uns Eichhörnchen und Amseln.
Bei unserer Ankunft gegen 15 Uhr ist es stockdunkel, riesige, beleuchtete Eisklötze markieren die Parkplätze und die Scheiben unseres wintertauglichen Volvos sind von innen gefroren. Trotz Heizung, die während der ca. 25-minütigen Fahrt vom Flughafen Kiruna nach Jukkasjärvi auf Hochtouren läuft. Minus 35 Grad in Lappland. Als ich die Autotür öffne, wird mir klar: Temperaturtechnisch komme ich hier an meine Grenzen und keine meiner bisherigen Reisen war so extrem. Mexico im Sommer bei 45 Grad im Schatten war dagegen ein Kinderspiel.
Ganz ehrlich: Ich traue mich kaum, auszusteigen. Die Temperaturanzeige unseres Volvos zeigt -30 Grad. Natürlich sind wir warm angezogen, aber reicht es für diese Temperaturen? Speziell für mich stellt die Kälte eine ungeheuere Herausforderung dar. Ich friere sehr schnell und eigentlich immer. Schalte sogar im Sommer die Sitzheizung an und trage fast ausnahmslos dicke Socken im Bett.
Schnell habe ich erkannt, dass meine schöne und geliebte Chloe-Handtasche hier das falsche Accessoire ist. Dafür stehen die folgenden drei Dinge für mich im Mittelpunkt und werden in den nächsten Tagen meine ständigen Begleiter sein:
* Gesichtsmaske (Kälteschutz), trage ich auch beim Skifahren.
* Nordic Grip oder auch Spikes, die ich mir über meine Uggs ziehe.
* Fingerhandschuhe mit Spezialbeschichtung (Iphonedisplay-tauglich), wer einmal die Handschuhe auszieht, hat verloren.
Der Weg vom Parkplatz zum ICEHOTEL ist kurz, ich begehe den Anfängerfehler und ziehe die Handschuhe zum Fotografieren aus. Das passiert mir in den nächsten Tagen nicht mehr. Die Kälte klirrt fast in der Luft, ansonsten ist es sehr dunkel und sehr still. Die Einsamkeit dieses Landstriches ist fühlbar.
Das ICEHOTEL ist beleuchtet, die Türen sind mit Rentierfellen beschlagen, und sobald man das Hotel betritt, sind die Temperaturen fast eine Wohltat!
Die Innentemperatur: konstante -5 Grad. Daran gewöhnt man sich schnell und diese sind gut zu ertragen, wenn man von draußen kommt.
Ob ich hier schlafen möchte? Ich bin mir nicht sicher. Einer meiner liebsten Freunde hat mir davon abgeraten. Er sagte: "Nichts für Dich. Da kannst Du nicht mal ein Fenster zum Lüften öffnen." Eine andere Freundin hat dort übernachtet und war begeistert. Sie hätte selten so gut geschlafen wie in ihrer Nacht im ICEHOTEL.
Einen Besuch ist das ICEHOTEL auf jeden Fall wert!
Die Zimmer sind mehr als beeindruckend. Jedes sehr individuell von einem Eiskünstler gestaltet. Keine Wiederholungen, nur Unikate aus Eis. Ganz großes Kino! Neben den einzelnen Zimmern, die in überdimensionalen Iglus untergebracht sind, gibt es eine sehr beeindruckende Eiskirche und eine Eisbar. Mein persönlicher Höhepunkt war die Eiskirche. Hier finden regelmäßig Trauungen statt.
Alle Reisefakten zu Schweden findet Ihr in dem Blogpost "Mein Schweden: Elche, Hundeschlitten und Polarlichter." Dort gibt es auch die Info zu meiner Unterkunft ganz in der Nähe des ICEHOTEL.
In "Am Ende der Welt-Abisko Lappland" findet Ihr Infos zu meinem Ausflug nach Abisko. Ein Landstrich, der mich wirklich begeistert hat.
Lust auf Schweden? Dann schaut mal hier:
kb